Die anfangs für Mitte März geplante und COVID-bedingt abgesagte Informationsversammlung für die Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Burden bezüglich des Windparkprojekts “Wandpark Nordenergie” wurde am 9. Juli nachgeholt. Um den zu beachtenden Abstands- und Hygienemaßnahmen Rechnung zu tragen, wurde der Ort der Versammlung vom Kulturzentrum „A Maesch” in Burden nach Ettelbrück in die „Däichhal“ verlegt. Im Idealfall hätte die Versammlung – wie zu Anfang geplant – mit mehr Vorlauf zur öffentlichen Anhörung stattgefunden, welche schlussendlich am 6. Juli in der Gemeinde Ettelbrück gestartet hatte. Knapp 70 Personen haben sich zum Informationsabend am 9. Juli in der Däichhal eingefunden.

Präsentiert wurden die Ergebnisse der bereits ausgeführten Machbarkeitsstudien und der detaillierten Analysen und Angaben zu den beiden Standorten sowie deren Auswahlprozedur, zum Projektfortschritt und den Planungsphasen, zu den technischen Merkmalen der Windkraftanlagen neuester Generation sowie verschiedene Ansichtssimulationen. Zudem geht die Präsentation speziell auf die Bewertung der Auswirkungen auf die Bewohner sowie die Umwelt ein und legt Ihnen schließlich auch den partizipativen und nachhaltigen Ansatz dieses Projektes dar. Auf die einstündige Präsentation folgte eine mehr als zweistündige Runde von Fragen und Antworten, in welcher von den Teilnehmern eine Vielzahl von Themen angesprochen wurden.

Zum einen wurde besonders das Thema Infraschall wiederholt und mit Sorge angesprochen. Die Soler kann diesbezüglich aber beruhigen. Im Ausland, u. a. in Dänemark, sind in der Tat Fälle von Infraschallbelastung durch Windparks bekannt geworden. Das Problem liegt dort zum einen daran, dass sich in den dort üblichen großen Windparks der Infraschall dutzender Windkraftanlagen summiert. Zum anderen befinden sich in diesen regelrechten Windparkgebieten oft Scheunen oder landwirtschaftliche Betriebe, die dieser Belastung dort dann auch direkt ausgesetzt sind. Solche Gegebenheiten präsentieren sich in unseren Windparkprojekten in Luxemburg nicht. Die Windräder werden mit genügend Abstand zueinander aufgestellt, damit sich der Infraschall nicht kumulieren kann. Des Weiteren liegt der Infraschall bei einer alleinstehenden Anlage im Nahbereich unterhalb der menschlichen Wahrnehmung und ist auch mit speziellen Messgeräten nur auf wenige hundert Meter messbar.

Die Soler hat einer weiteren Studie hier in Luxemburg zugestimmt. Noch dieses Jahr will die Soler von einem unabhängigen Büro eine Infraschallstudie auf größere Anlagen erstellen lassen. Diese Studie soll dann auch nach geltenden Normen gemacht werden. Man sollte aber auch erwähnen, dass das Thema Infraschall schon in den Commodo/Incommodo Dokumenten thematisiert wurde, und die Administration de l’environnement zum Schluss kommt, dass diese Studien ausreichend sind, und zum Schluss kommt, dass es keine Bedenken zur Gesundhait der Bevölkerung kommen wird.

Des Weiteren, wurde in der Informationsversammlung kritisiert, dass die vorliegenden Studien über Infraschall, sich auf die Norm DIN 45680 welche aus den 90ern bezieht. Diese Norm soll in den nächsten Monaten erneuert werden. Die beauftragte Studie, wird somit nach den neuesten Normen durchgeführt.

Zum Zweiten bereite die Distanz der Anlage zur Ortschaft Burden Sorgen. In der Tat ist es so, dass die Windkraftanlage bei Burden nicht nur die bis dato höchste in Luxemburg wäre, sondern mit rund 750 Metern Abstand am wenigsten weit von der nächsten Ortschaft stehen würde. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass bei der Auswahl dieses Standorts und der Anlage die gleichen Prinzipien angewandt, die gleichenBerechnungen gemacht und die gleichen Studien durchgeführt wurden wie bei allen anderen aktuell von Soler betriebenen Anlagen auch. Allem voran in Sachen Schutz vor Schattenwurf sowie Schallbelastung könnte die Anlage also mit dem gleichen Vorsorgeprinzip gebaut und betrieben werden. Unsere Erfahrungswerte im Norden und Osten Luxemburgs bestätigen uns darüber hinaus, dass die sorgfältige Standortsuche im Rahmen der Windparkplanung es uns erlaubt, alle Grenzwerte einzuhalten — und somit die Akzeptanz der Bürger dauerhaft zu wahren. Die Impaktstudien für die geplante Anlage südlich von Bürden hat dies im Übrigen ebenfalls bestätigt.

In der Folge haben sich die Projektpartner, d. h. die Gemeinden Ettelbrück und Diekirch sowie die Gesellschaften Nordenergie und Soler, jedoch dazu entschieden, den von der Gemeinde Erpeldingen vorgeschlagenen Alternativstandort im Osten der Gemeinde Erpeldingen nahe dem Fridbësch zu analysieren. Aktuell werden hierzu Machbarkeitsstudien und falls sich diese behaupten, werden danach detaillierte Analysen ausgeführt. Als Projektpartner hoffen wir, auf diesem Weg zusammen zu einer Lösung zu finden — und in enger Absprache mit allen Beteiligten und Interessierten ein Zeichen zu setzen, auch für die Zukunft der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen der geplanten Nordstad.

Die Planungen und Prozeduren für den zweiten geplanten Standort Karelshaff laufen währenddessen wie geplant weiter.

Die Präsentation vom 9. Juli ist weiterhin auf dieser Website unter dem „Standort“ „Wandpark Nordenergie“ einsehbar. Des Weiteren stehen Guy Uhres, Verantwortlicher für Erneuerbare Energien bei der Soler und Lynn Jacobs, Projektverantwortliche für den „Wandpark Nordenergie“, Ihnen weiterhin zur Verfügung, um telefonisch (+352 28 27 – 1) oder per E-Mail (info@soler.lu) Ihre eventuellen weiteren Fragen zu beantworten.